Foto: Pixabay/ Symbolbild

Ohrwürmer, diese miesen Quälgeister

Sechs interessante Fakten

Wer kennt es nicht? Stundenlang begleitet uns die Melodie von dem Song, der letztens im Radio lief oder aus der irgendeiner Werbung. Aber das sind leider nicht immer unsere Lieblingssongs.

Und langsam, mit jeder Wiederholung mehr, beginnt die Melodie zu nerven. Immer und immer mehr. Und so sehr man es auch versucht, es wäre als hätte sie sich im Gehirn festgesetzt, ohne die Absicht jemals wieder zu gehen und einen bis zum Ende aller Tage zu begleiten.

Am liebsten kommen Ohrwürmer immer dann, wenn man sie gar nicht gebrauchen kann. Kurz vorm Einschlafen zum Beispiel... Ohrwürmer treten immer dann auf, wenn das Gehirn gerade nichts zu tun hat.

Wir haben ein paar Fakten zum Mysterium Ohrwurm zusammengetragen.

1. Am liebsten nerven uns einfache Melodien

Oft sind es die einfachen Melodien, die besonders gerne hängen bleiben.

Der kognitive Musikwissenschaftler Dr. John Ashley Burgoyne von der Universität in Amsterdam behauptet, dass nur die Melodie ausschlaggebend für Ohrwürmer ist. Damit könnte er sogar recht haben, denn die Melodie von "Die immer lacht" oder Scooters "Döpdöpdöp Döbödöpdöpdöp" sind wirklich nicht kompliziert.

2. Kindermusik ist Kult

"Gummibären, hüpfen hier und dort und überall" kennt wahrscheinlich jeder und hatte auch schon einmal einen Ohrwurm. Oder auf "Mahna Mahna" wird auch jeder antworten können. Das liegt daran, dass echte Ohrwurmklassiker aufgrund ihrer einfachen Strukturiertheit oft aus Geschichten oder Musik für Kinder stammen.

3. Der Zeigarnik-Effekt

Namensgebend für diesen Effekt ist die russische Psychologin Bljuma Wulfowna Zeigarnik. Dieser Effekt beschreibt, dass Unfertiges oft im Kopf haften bleibt. An alle unterbrochenen, unerledigten Aufgaben oder sogar unvollendete Gedanken können wir uns besser erinnern, als an Abgeschlossenes.

Der Grund für die Dauerschleife eines Songs in unserem Kopf: Man erinnert sich nur an ein Fragment des Liedes.

4. Erinnerungseffekt bei Ohrwürmern

Erleben wir eine bestimmte Situation, ein Erlebnis oder eine Emotion wieder, bei der wir einen Ohrwurm hatten, kommt das kleine Biest gerne wieder zurück in unsere Erinnerung und dudelt erneut vor sich hin.

Wenn euch also das nächste Lied auf Dauerschleife quält, versucht Euch mal zurückzuerinnern, an was Euch die Situation vielleicht gerade erinnert.

5. Mitgehangen, Mitgefangen

Dadurch, dass Ohrwürmer eben an Erinnerungen und Emotionen gekoppelt sind, werden mit Sicherheit auch Deine Freunde einen Ohrwurm haben, wenn Du einmal anfängst "Atemlos durch die Nacht" zu singen und Ihr zuvor den Song beim Feiern gehört habt. 

6. Wie werde ich Ohrwürmer wieder los?

Tipps gibt es wie Sand am Meer. Hier habt Ihr drei Tipps, die Ihr beim nächsten mal ausprobieren könnt:

  •  Kaugummi zu kauen: Damit täuschen wir dem Gehirn vor, dass ihr vor euch hin murmelt und beeinflusst damit das akustische Kurzzeitgedächtnis. 
  • Gebt dem Gehirn etwas zum Denken. Dann konzentriert sich das Gehirn auf etwas anderes als den Ohrwurm. Also kramt einen Stift und ein Kreuzworträtsel heraus.
  • Hört den Song, der euch nicht loslässt, noch einmal. Denn dann erinnert man sich an den gesamten Songtext und nicht nur an ein Fragment.

Anzeige: