Foto: Thomas Kube

Melissa Etheridge: „Yes, I Am“

Fotos: Rockröhre aus Kansas begeisterte im Haus Auensee
Donnerstag, 7. März 2019

Leipzig. Sechs mal Platin, zwei Grammys und zweieinhalb Jahre in den Charts: Melissa Etheridges Album „Yes, I Am“ war noch erfolgreicher als ihr ebenfalls mit einem Grammy ausgezeichnetes selbstbetiteltes Debüt. Über 25 Jahre ist es nun her. Zur Feier dieses Jubiläums überquerte die Sängerin den großen Teich und ist derzeit auf Europa-Tour. Seit Anfang März gastiert sie in Deutschland, Leipzig war dabei ihre fünfte Station nach Stuttgart, München, Hannover und Hamburg.

Punkt 21 Uhr gehen die Lichter aus, „Hello, hello“ schallt es aus den Boxen, Melissa Etheridge ist in Leipzig angekommen, taucht aus dem Dunkel im sparsamen Scheinwerferlicht der Bühne auf. Sie startet mit „No Souvenirs“ und die wahren Fans in den vorderen Reihen singen sofort mit. Etheridges Stimme ist bekannt heiser, dennoch kräftig und attraktiv. Eine Rockröhre eben, kaum gealtert, klingt sie noch immer so wie früher. Anlass der aktuellen Tour Ehteridges ist das 25-jährige Erscheinungsjubiläum ihres zweiten Albums „Yes I Am“, das für die Sängerin ein persönlicher Meilenstein war: Kurz vor Erscheinen des Albums hatte sie sich als lesbisch geoutet. Das Album war nicht nur ihr Durchbruch in den Mainstream, sondern thematisierte auch das öffentliche Coming-Out Etheridges, die sich seit dem auch als Aktivistin für die Rechte homosexueller Menschen engagiert. Mit Songs wie „Like The Way I do“ oder „Come to my Window“ hat sich die 1961 geborene Amerikanerin Melissa Etheridge einen Platz in den Hitlisten dieser Welt gesichert.

Am Donnerstagabend hat sie im Leipziger Haus Auensee ihr pralles Repertoire präsentiert, ein musikalischer Rückblick auf die eigenen Anfänge als Musikerin, aber auch eine Erinnerung an die Zeit, als Etheridge ihr Coming-Out als lesbische Frau hatte. Bis auf gelegentliche Ausnahmen wie „Faded By Design“ vom im April erscheinenden neuen Album „The Medicine Show“ bleibt das Konzert insgesamt knapp zwei Stunden lang eine echte Hitparade. Und als krönenden Abschluß und großes Finale des Konzertabends eine grandiose, fast zwanzigminütige Version von „Like the way I do“. 

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